7 inspirierende Texte von Lydia Enke

Meine Schwägerin Lydia hat zu sieben ausgewählten Stücken aus „Trip To Avior – Part Two“ ihre Gedanken aufgeschrieben. Mit ihrem Einverständniss stelle ich nun ihre kreativen und fantasievollen Texte bereit.

Lest zuerst ihren Text oder hört zuerst meine Musik, ganz wie ihr wollt. Lasst euch inspirieren und taucht in eine andere Welt ein.

Ein Blick zur Quelle ©Lydia Enke

Wenn wir nicht wissen, woher wir kommen, woher sollen wir dann wissen, wohin wir gehen? 

Wenn du nicht mehr weißt, wo du stehst, wenn du nicht mehr weißt, wer du bist, dann gehe zum Ursprungsort zurück. Die Quelle entspringt in jedem von uns. Jeder kommt von irgendwo her. 

Und wenn wir es einfach nicht herausfinden können, dann bleibt uns nichts anderes übrig, als zu leben. Was der eigentlich Sinn ist. Leben. Das Leben ist wie ein großer schmiedeeiserner anthrazitfarbener Springbrunnen. Durch ihn läuft von weitem das Wasser durch. Aber das Wasser besteht aus einem einzelnen Wassertropfen und vielleicht fragt sich jener Wassertropfen was außerhalb des Beckens ist? 

Eines Tages wird er auftauchen, in die Luft emporfliegen und sich freier als jeder Regen fühlen. 

Er wird abstürzen und als Gischt enden. Endlos viele Male. 

Denn wir fliegen alle hoch und fallen tief. 

Stufe um Stufe erklimmen wir und wenn wir fallen, ist das kein Rückschlag. Es ist eine Prüfung um zu testen, ob wir für den nächsten Aufstieg bereit sind. 

Wenn dir der Blick zur Quelle nicht gefällt und du zu tief tauchen musst, kannst du eine Taucherglocke benutzen. Du kannst dich in ihr einhüllen und dank des Sauerstoffes atmen. 

Du kannst es aber auch ohne versuchen. Du kannst dich dem allen hingeben, all jeglichen Schmerz in jeder Ader, jeder Pore und jeder Zelle spüren. Bis dir Kiemen gewachsen sind und du endlich verstehst, wie man unter Wasser atmet. 

Hast du Angst, bloß als Gischt zu enden? Denk daran: Sie spendet anderen Kühlung.

Eines Tages wird auch die Gischt hinabfallen und aus ihr, aus all den Tropfen wird wieder ein ganzer Ozean. 

Oder hast du Angst, dich im Tiefseegraben zu verlieren?

Warum eigentlich? War dein Wassertropfen jemals dort? Oder willst du wirklich etwas auf die Erfahrungen der endlos grauen Masse geben? Das Leben findet seinen Weg. Immer. 

Alle Tropfen müssen irgendwann fallen. Wie Schicksalsschläge werden sie in das Meer aus Tränen fallen. 

Die Quelle des Ursprungs ist nicht immer schön. Aber sie verschafft Klarheit. 

Das Meer ist die Ursuppe des Lebens. Jedoch sind wir nicht gezwungen seine Eutrophierung zu akzeptieren.

Erst in unabsehbarer Zeit wird das Meer sein Begreifen auch wirklich begreifen. Es werden sich immer einzelne Wassertropfen abspalten. Sie werden sich einsam fühlen. 

Doch eines Tages werden sie weder hoch fliegen, noch tief fallen. Sie werden nicht mehr in das Meer zurückkehren. Sie werden der Quelle danken. 

Und sich dann zu einzigartigen Eiskristallen verwandeln.

Lius Flug ©Lydia Enke

Sie kommt aus einer anderen Welt. 

Liu ist neugierig. Sie versteht zwar noch nicht, wo sie hinwill, aber sie läuft entschlossen über den leuchtenden Morgentau, nimmt Anlauf und fliegt los. Dank der Thermik ihrer Gedanken und den Flügeln ihrer Lebensfreude.  

Sie weiß, dass Sterne lila sind. Sie weiß, dass Kristalle schmecken. 

Sie weiß, dass Monster die Elfen anderer Welten sind. 

Auch wenn Liu nicht den Sinn versteht, richtet sie unbewusst die Antenne ihrer Wirbelsäule auf, um Liebe und Offenheit zu empfangen. 

Sie kann Worte nicht mit dem Mund erfassen, weil sie mit der Seele redet. Denn ihr Sprachzentrum ist ihr Lichtkörper. Liu ist wunderschön, weil sie von innen heraus strahlt. Sie hat einen anderen Blick.

Und wenn sich eure Lebenswege kreuzen, wird sich alles ändern. Auf die eine und auch auf die andere Weise. Nichts wird mehr so sein wie vorher. 

Sie ist unerschütterlich. Die Person, die dir den Weg weist, dich ausruhen und Energie tanken lässt. 

Liu versucht umzudenken. Ihre Vorstellungskraft zu entfalten, denn so öffnen sich neue Pfade. Du solltest bei dem Höhenflug der Gedanken mitkommen. Sie würde sich sehr freuen. Trau dich und folge ihr. 

Herzschlag auf Herzschlag. 

Puls an Puls. 

Leben zu Leben. 

Tauche mit ihr in die Unendlichkeit des Seins ein. 

Ride in the Hypertube ©Lydia Enke

Du hast dich entschieden und die Reise angetreten. Sie ist stürmisch und begleitet dich mit Donnerschlägen, die deinen Körper erschüttern. Alles geht in dir durch und dir ist schlecht. 

Da passiert immer, wenn sich mehrere Dimensionen und Realitäten überlagern. 

Der Sprung ins fremde Leben. Du weißt, es gibt kein zurück. Du hast niemals damit gerechnet, dass es dermaßen anders sein wird. Doch du wolltest es so. Also lerne geduldig damit umzugehen. Es war der richtige Schritt.

Du wolltest Wissen. 

Reines Wissen ist keine Macht. Es ist mehr wie eine Sucht. Eine Droge für den Geist. Je mehr man bekommt, desto mehr muss man haben. Es ist aber auch wie die Liebe. Du kannst nicht schlafen, nicht essen und musst unaufhörlich daran denken. Man will sein Leben dem reinen Wissen schenken. 

Und doch saugen dir die Erfahrungen sämtliche Energie heraus und es kommt zu einer Reizüberflutung. Du kannst nicht mehr filtern, bist überladen. Zu viel Frequenzveränderung und so hat sich dein Prozessor aufgehängt. Pass auf deine Neuronen auf. Du benötigst dringend einen Neustart um, Updates zu installieren. 

Brauchst du auch einen Rastplatz? Eine Tankstelle? Einen Wegweiser? 

Diese Dinge wirst du nicht finden. Sie werden dich finden und deine Regenrationsrate wird endlos sein. 

Bereitet dir die Flut an Information Unbehagen? Keine Sorge. Eines Tages wirst du auf der Welle mitschwimmen. Das wird nur nicht von heute auf morgen passieren.

Denn das Leben ist wie ein Spiel. Wir müssen uns hoch leveln, die Fähigkeiten ausbauen und wenn wir fertig sind, legen wir erst richtig los. 

Du musst die Oberflächlichkeit hinter dir lassen. Wenn die Zweifel in deinem Kopf dir erklären, du seist noch nicht bereit, dann höre nicht auf sie! Das ist nur dein altes Ego, welches eine Weiterentwicklung verhindern will. Schenke seiner Stimme ab jetzt keine Beachtung mehr, sie ist nicht echt. Befreie dich von all dessen, was du bisher glaubtest zu wissen und zu sein. 

Du willst neue Welten entdecken, aber am Ende wird sich dir ein ganzes Universum erschließen. 

Es wird wunderschön grausam sein. 

Perfekt und hässlich.

Märchenhaft gespenstig.

Entzückend abscheulich. 

Paradiesisch unerträglich, 

und zum Schluss erschreckend phänomenal. 

Und es wird sich richtig anfühlen. 

Dann wirst du dich von der grauen Masse abheben, von der materiellen Zellstruktur in das kristalline Gitter des Lebens, welches dich willkommen heißt. 

Die unsichtbare Berührung ©Lydia Enke

Eine unsichtbare Kraft berührt mich. Ich weiß nicht, was es ist, aber sie löst etwas in mir aus. 

Sie spricht zu mir, zur Weiterentwicklung. Um vollkommene geistige Transzendenz zu erfahren, muss man in die tiefen der Tiefen, in den Abyssus und in den Ignis fallen. 

Und nein – es wird nicht leicht werden. Also hör auf mit der Märtyerei und Selbstgeißelung, es interessiert niemanden. Stelle dich auf und mach dich bereit. Der Krieg ist kein Krieg. Es wird kein Tod und Verderben geben, nur Erfahrung. Wenn du auf das Unsichtbare traust, wirst du eine neue Art von Liebe kennenlernen. 

Nicht immer ist alles mit den Augen erfassbar, aber das Spüren des Herzens, Geist und Seele erfüllt ihren Zweck. Vereinige Sie. Nur durch Ausnutzung der Neuronen entwickelt sich der Wissensstand weiter. Du vernimmst eine unsichtbare Berührung. Irgendetwas hat dich verändert. Aus einem tiefen Schlaf der Stagnation erwachst du. Du willst aufstehen und anfangen. Ich weiß nicht, mit was, aber du willst dich an die Arbeit machen. Energie fließt durch deine Venen wie flüssiges Vitamin C. 

Weg mit den gesellschaftlichen Regeln. Hinweg mit Konventionen. Sie alle müssen neu geschrieben werden. 

Hinfort mit alten Denkmustern. Es kommt die Anarchie des Friedens. 

Heute ist möglich, was gestern undenkbar war und morgen wird vergangen sein, ehe der Tageswechsel sich vollzogen hat. Die Zeit dreht sich schneller und es die unsichtbare Berührung, welche uns in eine neue Zeitlinie befördert. Da draußen ist noch sehr viel  mehr. Im Moment stehen wir im Lichtkegel der Straßenlaterne und suchen verzweifelt den Schlüssel. Wir werden ihn finden und in die Unendlichkeit des Wissens eintauchen. 

Du weißt, dass etwas nicht mehr stimmt.

Wir werden außerhalb des Lichtkegels suchen und es finden. Es geht nicht darum, dass wir unsere Erleuchtung mit aller Gewalt selbst machen müssen. Es geht darum, mit den Augen die Dunkelheit neu zu definieren. 

Kannst du es spüren? Durch die unsichtbare Berührung kribbelt deine Haut. Die Zellstruktur verändert sich. Es wird abgeworfen, was nicht mehr benötigt wird. Dies ist kein Verlust, sondern Erweiterung. Wir wachsen. Wenn wir dafür Hilfe bekommen, sollten wir sie auch annehmen.  

So streng dich an! Ich will, dass du das Beste aus dir rausholst. Nur du selbst kannst dies vollbringen. Nur du bist für deine Selbstbestimmung verantwortlich. 

Liu zeigt dir die große Halle. – Mit einer erschlagenen Faszination. ©Lydia Enke

Diese hat zwölf Ecken mit zwölf Wänden. Jede Wand zeigt eine fremde Spezies mit deren Alphabet. Dies sind die ersten zwölf großen Völker, welche sich geistig miteinander zum ewigen Frieden vereinten. 

Die fremden Buchstaben erscheinen in Farben. Jedes Volk eine Farbe. Die Farben laufen an den Seiten hinunter in durchsichtigen Kanälen den Boden entlang und treffen sich in der Mitte der Halle, wo sich die Schönheit des Universums in einem einzigen Symbol zeigt. 

Es ist ein Baum. 

Der Baum selbst schimmert von diesen Wurzeln hinauf in den wundervollsten Farben, doch vorherrschend in einem gleißenden Weißgold. 

Er sendet eine Berührung aus. Es ist ein Lebewesen gefüllt mit purer Liebe. Diese Liebe ergreift deinen Körper und dein Hals wird ganz klamm. Sie entsteht aus unterschiedlichen Dingen und aus all deinen Sinnen. Aus den großen zwölf bildet sich so das Gitternetz des Lebens. 

Glaubst du es nicht? Du selbst bist ein Beweis. 

Eine jede nachfolgende Spezies trägt deren DNA bis heute als Antenne in der eigenen Wirbelsäule mit sich. Ein jeder ist sein eigener Lebensbaum. 

Du stehst da und spürst jetzt ein tiefes Brummen in dir. Eine Vibration, eine Mischung aus Zwerchfell und Magen. Er wird zu einem klaren Ton, doch er kommt nicht von dir. Er wird von deinem eigenen Planeten ausgesandt und überträgt sich auf dich. Dies nennt man Erdung. Diese Vibration durchläuft jedes Leben, welches es wünscht, dies wahrzunehmen. Nennen wir ihn den Weltenton. Den persönlichen Herzschlag der Erde. Der Weltenton läuft in uns hoch und schlägt am obersten Punkt hinaus, dem Universum entgegen. Damit alles miteinander verbunden ist. 

Und wer sich entschließt, in das Gitternetz aufzusteigen, wächst mit seinem kleinen Lebensbaum zu einem mächtigen Weltenbaum heran. 

Liu erklärt, dass es die Halle selbst eigentlich gar nicht gibt. Die großen zwölf sind physisch vor langer Zeit ausgestorben. Doch das kollektive Gedankengut wurde so stark, dass es zu einer eigenen Realität wurde. Diese Realität kann so in mehreren Dimensionen existieren. Die Halle ist ein Scheitelpunkt. Die Präsenz der zwölf überdauert die Zeit. 

Und die Erkenntnis bringt wahres Glück. Wenn sich endlich alle Puzzleteile zu einem großen Ganzen vereinen.

Und ein jeder von uns ist ein kleines Puzzleteilchen aus einem Milliarden Stück. 

Es stellt sich dir nur die eine Frage: 

Bist du bereit, im größten Puzzle deines Lebens mitzumachen? 

Banto ©Lydia Enke

Schlag auf Schlag treffen manchmal Veränderungen ein. Es ist dabei egal, ob sie gut oder schlecht sind. Es ist nur wichtig, dass wir die Veränderungen auch annehmen. Meistens treten sie durch Menschen auf. Und einer davon ist Banto. Grauenvoll. 

Es gibt Leute, dessen bloßes Erscheinen reicht aus, um genervt zu sein. Liu findet ihn reizend.

Ja: Reizend wie Salzsäure. Ich mag ihn nicht. Alleine wie Banto mich ansieht, arrogant lächelt und sagt, das beruhe auf Gegenseitigkeit. Liu bittet uns zu vertragen. Denn Banto >gehöre< zu uns. Auch das noch. 

Er ist das komplette Gegenteil von mir. Nervenauftreibend und finster. Durch jahrelanges Training ist es eigentlich ein Leichtes für mich, genau solche Menschen zu ignorieren. Doch Banto kann man nicht ignorieren. Von ihm geht eine starke Präsenz aus und so stelle ich mir die Frage: 

Kann man sich wirklich von jemanden angezogen fühlen, den man nicht einmal mag? 

Banto stellt noch weitaus mehr alles in Frage, als ich. Es scheint, als sei er doppelt kritisch, dreifach genauer und denkt vierfach mehr um die Ecken. 

Ich frage Liu. Sie muss lachen, denn Banto würde genau das gleiche über mich fragen. 

Kann es wirklich sein, dass wir Menschen, die wir nicht leiden können, ähnlicher sind, als wir glauben? 

Wenden wir einmal das neue Erlernte an. Banto und Ich gehören zum großen Ganzen. Wir beide sind gleiche Individuen.

Gleiche Individuen? Ist so etwas möglich? So möglich wie runde Vierecke? Schweigende Noten?

Trockenes Wasser?  Oder gar totes Leben? 

Ich kann Banto immer noch nicht leiden. Doch ich muss wirklich seine Intelligenz schätzen. Dort wo ich nicht weiterkomme, schreitet er für uns voran. Und wo er vor einer Wand steht, durchbreche ich sie für uns. Noch niemals zuvor habe ich einen Konkurrenzkampf freiwillig angefochten und doch ist nun einer da. Aber es ist nicht so, wie immer erzählt wird. Wir führen kein Rennen und legen auch nicht dem anderen ständig Steine in den Weg. Doch es scheint, als seit etwas in mir erwacht. Früher forschte ich für mich und für mein Ansehen. 

Nun treibt mich zum ersten Mal etwas an. Es geht mir zu langsam. Auf der einen Seite fühle ich mich Banto unterlegen und auf der anderen Seite weiß ich genau: Was er kann, kann ich ebensogut, vielleicht sogar noch besser. Und obwohl wir uns gegenseitig immer wieder voneinander abstoßen wie zwei ungleiche Ionen, fühle ich mich seit unserer ersten Begegnung lebendiger und energiegeladener als je zuvor. 

Klingt es seltsam zu sagen, ich brauche Banto? 

Ich brauche Liu zum Kraft tanken und Banto als Antrieb. Wenn ich ein Motor bin, ist Liu mein Benzin und Banto ist mein Gaspedal. Nur in einer Verbindung können wir funktionieren. 

Wenn man davon ausgeht, dass alles zum großen Ganzen gehört, dann sind wir geistig auf einer anderen Ebene miteinander verbunden. Wenn mit dem großen Ganzen der Lebensbaum gemeint ist, besteht die Möglichkeit, dass manche von uns zum selben Ast gehören? 

Denn Verwandschaft zeichnet sich nicht immer in erster Linie durch DNA aus. 

Manchmal kommt es vor, dass wir glücklich und zufrieden sind, jedoch nicht erfüllt. Etwas fehlt und wir wissen einfach nicht, was das sein könnte. 

Dann begegnen wir alle in unserem Leben gewissen Menschen, deren Treffen wie ein Schlag für uns ist. Ein Blitzeinschlag, eine Kettenreaktion. Und das ist gut so. Es sind erst diese Menschen, die uns spiegeln und unsere Sicht verändern, wie wir uns selbst sehen. 

Diese Kettenreaktion erfolgt jedoch immer nur, wenn man auch selbst dafür bereit ist. Sie sorgt dafür, dass in euch eine Art Feuer entfacht wird. Ihr fühlt euch neu, voller Energie und Tatendrang. 

Und es ist unsere Aufgabe, dieses Feuer in uns an andere Menschen weiterzugeben. Denn je mehr wir  unser innerstes Feuer ausstrahlen, desto mehr geben wir an unsere Mitmenschen ab. 

So ist es unsere wichtigste Aufgabe, dieses Feuer in uns anzustecken und immer Holzscheite an großer Lebensfreude nachzulegen, damit es nicht ausgeht. 

Lius Theme ©Lydia Enke

Liu ist eine Beobachterin. Sie saugt Informationen mit dem Herzen auf. Andere erfassen es mit den Händen, stellen Berechnungen aus oder experimentieren. Liu eben nicht. Liu macht vielleicht den Eindruck, als sei sie >perfekt< aber das ist sie nicht. Von ihr geht ein wunderbares Strahlen aus, dies ihre Selbstsicherheit. Sie ist diszipliniert und neugierig. Manchmal nervt sie die anderen ein wenig mit ihrer frohen Einstellung und ihrer drängenden Bitte, sich gesund zu ernähren, doch sie bleibt unerbittlich. 

Sie hatte eine schöne, ruhige Kindheit. Sie wurde zur Schülerin des Lebens und erfuhr von ihren Meistern, dass sie gehen musste. Doch wohin sagte man nicht. Liu ging mit Aufregung fort. Zum ersten Mal wusste sie nicht, was kam. Damals fand sich Santo ein. Sie wusste, sie brauchte eine Ergänzung und sie würde nicht alleine sein. Zuhause fehlte ihr die Aufgabe und die Reise zu der sie aufbrach, wurde zum Ziel. 

Sie hat keine physische Arbeit. Sie ist der Kitt, den andere brauchen. Sie strahlt Liebe und Glückseligkeit aus, die auf andere abfärbt und welche dann als Licht weitergegeben werden können.

Liu ist eine Schnittstelle für verloren geglaubte Wesen. Ohne dass sie großartig etwas tut, beginnen die Leute über sich selbst nachzudenken und versuchen ihr Leben für sich selbst zu ändern. Meistens geschieht dies unbewusst.

Liu hat nicht viele Freunde. Nicht, weil sie nicht will oder unbeliebt ist. Doch sie gehört zu den Seelen, die nie lange an einem Ort verweilen. Sie reist überall herum und ist eher dafür da, um angenehm in Erinnerung zu bleiben. Erkennen würde man sie trotzdem wieder.

Das einzige, was Liu überhaupt nicht mag, sind negative Schwingungen. Sie ist harmoniebedürftig und wenn es Streit gibt, zieht sie sich zurück. Sie versucht keinen Streit zu schlichten, sondern wartet ab, bis sie zusammen mit den Parteien eine gemeinsame Lösung finden kann.